Stellungnahme: ECTS für studentische Gremienarbeit

Auf seiner 2. Sitzung hat das 53. Studierendenparlament eine Stellungnahme zu ECTS für studentische Gremienarbeit verabschiedet:

Das Studierendenparlament fordert für die Studierenden aller Fachbereiche die Möglichkeit ECTS-Punkte für Gremienarbeit zu erhalten.

Ohne studentisches Engagement in der Hochschulpolitik könnte die Universität nicht funktionieren. Die Beteiligung Studierender hat einen wichtigen Einfluss auf die Qualität in Studium und Lehre, da gerade wir aus erster Hand erfahren, was gute Lehre bedeutet und neue Ideen und Ansätze einbringen können. Insbesondere die Arbeit von Fachschaften, welche Studierende im Rahmen von Beratungsangeboten und Veranstaltungen betreuen tragen maßgeblich nicht nur zur Zufriedenheit sondern auch zum Studienerfolg der Studierenden bei. Auch wissenschaftliche Untersuchungen zeigen die positiven Auswirkungen von studentischem Engagement [1].

Auch deshalb fordert unter anderem der Forderungskatalog für mehr Nachhaltigkeit in der Hochschulpolitik in RLP die Förderung von studentischem Engagement [2]. Die Möglichkeit studentisches Engagement in der Hochschulpolitik mit ECTS-Punkten zu vergüten kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten. Aktuell müssen Studierende nämlich oftmals abwägen zwischen ihrem Studium, ihrer finanziellen Versorgung und dem ehrenamtlichen Engagement. Oft können hierbei dann auch finanzielle Gründe dafür sorgen, dass Studierende aus sozial schwächeren Verhältnissen hochschulpolitisch nicht oder nur wenig repräsentiert werden und sich einbringen können.

Mit gutem Beispiel beim Thema Anerkennung studentischen Engagements gehen unter anderem die Fachbereiche Informatik und Maschinenbau und Verfahrenstechnik voran. In der Informatik können Studierende das Modul "Studentische und Akademische Selbstverwaltung" [3] als Wahlfach belegen. In der MV wird aktuell ebenfalls ein Modul "Engagement in Gremien" [4] eingeführt, welches im Wahlpflichtbereich belegt werden kann. Diese Beispiele zeigen, dass es möglich und erstrebenswert ist studentisches Engagement in der Hochschulpolitik zu fördern. Neben dem Mehrwert für die Universität bringt das Engagement nämlich auch Studierenden in ihrem persönlichen und karrieretechnischen Werdegang viele Vorteile, da sie zentrale Kompetenzen wie die Arbeit und Kommunikation im Team sowie die selbstständige Planung und Organisation von Projekten erlernen. Dies sind Fertigkeiten, die auch von Unternehmen stark wertgeschätzt werden.

Daher fordert das Studierendenparlament von allen Fachbereichen den Einsatz zur Einführung eines Moduls für studentisches Engagement in der Hochschulpolitik und studentischen Selbstverwaltung, mit dem Studierende ECTS-Punkte für ihr Engagement erhalten können.

Von der Hochschulleitung fordern wir, dass sie sich persönlich und in Gesprächen mit den Dekan:innen hierfür einsetzt und auf die Umsetzung universitätsweiter Anerkennung für studentisches Engagement hinarbeitet.

Denn ohne die nötige Anerkennung für ehrenamtliches Engagement wird es immer schwieriger motivierte und engagierte Studierende zu finden. Doch ohne engagierte Studierende leidet die Qualität in Studium und Lehre, leiden die Studierenden und leidet die Universität als Ganzes.

[1] Studentisches Engagement aus Sicht von Lehrenden und gemeinnützigen Organisationen (2019)
link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-24771-3_7

[2] Forderungskatalog für mehr Nachhaltigkeit in der Hochschulpolitik in RLP (2022)
hochschule-n-rlp.de/forderungen/

[3] Modul “Studentische und Akademische Selbstverwaltung” des Fachbereich Informatik
modhb.uni-kl.de/mhb/modules/INF-83-08-M-4/

[4] Modul “ Engagement in Gremien ” des Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik
modhb-staging.uni-kl.de/mhb/modules/MV-MV-B148-M-4/